Altersvorsorge für Frauen: 5 Schritte in die Unabhängigkeit

Altersvorsorge für Frauen: 5 Schritte in die Unabhängigkeit

Manche Dinge machen einfach keinen Spaß am Erwachsen sein: Steuererklärungen, Schneeschippen morgens um 6 vor der Arbeit oder die Beschäftigung mit dem Rentensystem gehören sicher dazu. Aber gerade für Frauen ist es unerlässlich, sich mit der eigenen Altersvorsorge zu beschäftigen! Nur so können wir in allen Lebensphasen unabhängig und selbst bestimmt sein!

Obwohl Frauen statistisch länger leben und deutlich häufiger von Altersarmut betroffen sind, kümmern sich oft die Männer um die Finanzen in einer Partnerschaft. Wir helfen dir, dich mit dem Thema auseinander zu setzen und deine Zukunft zu gestalten! Fünf Gedankenanstöße, um einen guten Einstieg in das Thema Altersvorsorge zu finden.

Warum Altersvorsorge für Frauen so wichtig ist

Frauen verdienen noch immer im Durchschnitt weniger als Männer, haben seltener gut bezahlte Posten inne und bleiben eher für die Kindererziehung zu Hause als ihre Partner. Oft schaffen sie keinen Einstieg mehr in Vollzeitjobs, sondern verbleiben in der Teilzeitfalle. Gleichzeitig leben Frauen statistisch etwa 5 Jahre länger als Männer. Unterhaltsregeln können dies noch weiter verschärfen: besonders geschiedene Hausfrauen und Alleinerziehende Mütter sind in unserer Gesellschaft benachteiligt. Diese ungünstige Kombination führt dazu, dass Frauen tendenziell häufiger von Altersarmut betroffen sind. Frauen tragen ein Altersarmutsrisiko von 20 Prozent, während es bei Männern lediglich 15 Prozent sind. Die Lebenserwartungen steigen, die Zahl der Kinder sinkt, das Rentensystem gilt als überlastet. Nie zuvor war es wohl so wichtig und so komplex, für das Alter vorzusorgen. Gleichzeitig sind Finanzen traditionell ein Feld, welches von Männern dominiert wird. Viele von uns haben Hemmungen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, obwohl es so wichtig ist.

Gerade in gleichberechtigten Paarbeziehungen ist es wichtig, dass keine finanzielle Abhängigkeit wie eine schwarze Wolke über der Beziehung hängt. Egal wie sehr du deinen Partner liebst, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung sind unverzichtbar! Geld und Liebe sind zwei unterschiedliche Kategorien und es hat nichts mit Mangel an Vertrauen zu tun, auf die eigenen Finanzen zu achten. Auch Frauen haben ein Recht auf Egoismus, wenn es um ihre Absicherung geht.

Schritt 1: Verschaffe dir einen Überblick über verschiedene Formen der Altersvorsorge

Altersvorsorge erscheint oft wie ein undurchsichtiger Dschungel voller Fachbegriffe. Deswegen ist es umso wichtiger, sich einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zu verschaffen. Hier findest du einen kurzen Abriss der wichtigsten Renten- und Altersvorsorgenprodukte, damit du einen leichten Einstieg in das Thema findest. Abhängig von deiner Lebenssituation können ganz unterschiedliche Konzepte für dich in Frage kommen. Aber keine Angst, falls dir das Thema sperrig und ungreifbar erscheint. Die wenigsten Menschen haben von diesem zentralen gesellschaftlichen Thema wirklich Ahnung. Deswegen geben wir dir das nötige Vorwissen an die Hand, damit du in Zukunft leere Worthülsen, aufgeplusterte Fachmänner und nichtssagende Kennzahlen sofort entlarven kannst! Damit kannst du dein Wissen auch an deinen Freundeskreis herantragen, um andere Frauen auf ihrem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit zu unterstützen!

Grundsätzlich ist die Altersvorsorge in drei Säulen aufgebaut. Die erste ist die gesetzliche Vorsorge, die solidarisch und staatlich organisiert ist. Sie macht für die meisten Arbeitnehmer den wichtigsten Bestandteil ihrer Altersvorsorge. Hierunter fallen beispielsweise Renten, Pensionen oder auch die Künstlersozialversicherung. Danach bilden die erwerbsbasierte Alterssicherung, also die betriebliche Altersvorsorge oder die Zusatzversorgung für Mitarbeiter*innen des öffentlichen Diensts die zweite Säule. Die private Vorsorge, welche in den Medien oft besonders präsent ist und gerne von Beratern verkauft wird, bildet die dritte Säule.

1. Säule: Die gesetzliche Vorsorge

Der Grundgedanke dieses Systems ist ein sehr schöner: Solidarität. Die Beträge, die heute von Arbeitnehmenden eingezahlt werden, werden nicht gespart, sondern direkt an diejenigen, die Rente beziehen, ausgezahlt. Niemand hat einen Anspruch darauf, eingezahlte Beiträge zurück zu bekommen. Aufgrund von demographischen Veränderungen kommt es jedoch zu steigenden Beiträgen und der Erhöhung des Renteneintrittalters. Seitdem dieses Problem aufgetreten ist, werben Politiker zunehmend für die zweite und dritte Säule. Trotzdem ist die erste Säule für die meisten Arbeitnehmenden noch immer die wichtigste und es gehört zur Verantwortung des Staates, seinen Bürger*innen eine Altersvorsorge zu sichern! Beamt*innen, Soldat*innen und Richter*innen sind von der gesetzlichen Altersvorsorge ausgenommen. Auch für Selbstständige gelten andere Regeln. Falls dich dies betrifft, findest du hier Informationen dazu.

2. Säule: Betriebliche Altersvorsorge

Viele Arbeitgeber zahlen ihren Arbeitnehmern einen Teil der Altersvorsorge. Der Fachbegriff ist eine Versorgungszusage aufgrund eines Arbeitsverhältnisses. Diese Variante bringt Steuervorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit sich, wird aber bei weitem nicht von allen Arbeitgebern unterstützt.  Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für die konkrete Durchführung, allerdings hat dabei der Arbeitnehmer kein Entscheidungsrecht. Unter Umständen kann ein vorzeitiges Ausscheiden aus einem Arbeitsverhältnis oder das Eintreten eines Versorgungsfalls problematisch sein. Falls der Arbeitgeber insolvent gehen sollte, wird die Altersvorsorge durch den Pensionssicherungsverein garantiert.

3. Säule: Private Altersvorsorge

Mit den zunehmenden Problemen der gesetzlichen Rentenversicherung sind staatlich geförderte Formen der privaten Vorsorge aufgekommen. Darunter fallen Rürup- und Riesterrente, die das sinkende Rentenniveau kompensieren müssen. Beide Formen sind freiwillig, Riester richtet sich primär an Arbeitnehmer, Rürup an Selbstständige, kann aber auch von Angestellten oder Verbeamteten in Anspruch genommen werden. Solche Formen können eine Ergänzung bieten und steuerliche Vorteile bieten, lohnen sich aber bei weitem nicht für jeden. Daneben gibt es eine Reihe staatlich-nicht geförderter Versionen, wie etwa Fondssparpläne oder Aktien, die tendenziell mit einer höheren Rendite belegt sind, aber auch ein höheres Risiko mit sich bringen. Der Staat garantiert hier nicht.

Nach so viel dröger Theorie: Einen sowohl unterhaltsamen wie auch lehrreichen Einblick in die Altersvorsorge liefert die ZDF Satire Show „Die Anstalt“ mit ihrer Sendung aus dem März 2014.

Schritt 2: Lass dich von den Richtigen beraten

Kostenlose Angebote

Renten, private Altersvorsorge und andere Formen der Vermögensbildung sind ein komplexes Feld. Du musst keine Expertin werden, du kannst dir kompetente Hilfe holen. Allerdings ist es wichtig, die richtige Anlaufstelle zu wählen! Die Versicherungsindustrie hat inzwischen Frauen und deren Altersvorsorge als neuen Markt entdeckt. Immer wieder werden kostenlose Beratungsgespräche von diversen Seiten angeboten. Diese solltest du allerdings eher skeptisch durchleuchten. Wer bietet diese an und wer profitiert davon? In der Regel musst du befürchten, dass man versuchen wird, dir hier auf Provisionsbasis zweifelhafte Produkte zu verkaufen. Deswegen solltest du solche Angebote meiden und auf keinen Fall überstürzt unterschreiben!

Eine kompetente und kostenlose Anlaufstelle sind hingegen die Verbraucherzentralen. Hier musst du lediglich einen Termin vereinbaren, deine Unterlagen mitbringen und kannst dich unabhängig beraten lassen. Einen Überblick über die Beratungsstellen in Deutschland findest du hier. Alternativ sind auch telefonische Beratungen und E-Mail-Beratung möglich! Um vorher einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zu gewinnen, bieten die Verbraucherzentralen auch gut aufbereitete Informationen auf ihrer Internetseite an.

Auch die deutsche Rentenversicherung bietet kostenlose Beratung zu den Themen Rente und zusätzlichen Altersvorsorge an. Auch hier ist ein Kontakt über Mail oder telefonisch, aber auch per Brief möglich, die entsprechenden Informationen findest du hier. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Beratungsstelle vor Ort zu besuchen. Eine Umkreissuche findest du hier. Allerdings ist die deutsche Rentenversicherung keine Behörde, sondern ein gemeinsamer Name für alle beteiligten Rentenversicherungsträger. Trotzdem sind sie der Neutralität verpflichtet.

Kostenpflichtige Angebote

Eine vierte Möglichkeit sind unabhängige Berater*innen, welche allerdings bezahlt werden müssen. Dafür kannst du dir hier sicher sein, dass diese nicht aus Eigeninteressen heraus handeln. Rentenberater müssen entsprechende Qualifikationen und Berufserfahrungen nachweisen, um durch ein Gericht registriert zu werden. Die Berufsbezeichnung ist in Deutschland geschützt. Der Bundesverband der Rentenberater ist der Dachverband, dessen Webseite auch bei der Suche nach einer geeigneten Person helfen kann. Die Kosten richten sich nach der Komplexität und Dauer der Beratung, du hast allerdings das Recht, über die Kosten im Voraus aufgeklärt zu werden. Trotzdem macht es auf jeden Fall Sinn, sich erst einmal kostenlos bei Verbraucherzentrale und der Rentenversicherung beraten zu lassen, ehe du dich an einen Rentenberater wendest!

Schritt 3: Pay yourself first!

Hier geht es vor allem um einen Umdenkprozess. Uns Frauen trichtert die Gesellschaft viel zu oft ein, dass wir bescheiden und aufopferungsvoll sein sollen. Das hat zur Folge, dass wir auch in Geldfragen dazu neigen, erst nach anderen zu schauen als nach uns. Erst wenn alle laufenden Kosten bezahlt sind, alle dringenden Anschaffungen erledigt sind und unsere Konsuminteressen befriedigt sind, machen wir uns Gedanken, wie viel Geld wir sparen können. Dabei müssten wir genau umgekehrt agieren. Wir sollten uns zuerst fragen, wie viel Geld wir für unsere Zukunft zurücklegen wollen!

Natürlich müssen wir dabei auch an laufende Kosten und an unsere Familie denken. Aber zuerst einmal müssen wir an unsere eigene Versorgung denken. Du tust deiner Familie keinen Gefallen, in dem du zu wenig auf deine eigenen Finanzen achtest und so später Gefahr läufst, von Altersarmut betroffen zu sein. Das mag egoistisch klingen, ist aber ein wichtiger Umdenkprozess. Das Patriachat hat uns viel zu lange davon abgehalten, unsere eigenen Interessen in den Mittelpunkt zu stellen. Das müssen wir ändern! Das gilt für selbstständige Frauen genauso wie für Unternehmerinnen, Arbeitnehmerinnen und sogar Hausfrauen. Ja, auch als Hausfrau solltest du mit deiner Familie vereinbaren, wie deine finanzielle Absicherung aussieht und wie viel deine tägliche Arbeit wert ist!

Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Geld du pro Monat einzahlen musst, um eine gute Rente zu erhalten, helfen Rentenrechner (hier findest du Beispielsweise einen Rechner für die gesetzliche Rente). Diese können dir dabei helfen, deine finanziellen Vorstellungen zu konkretisieren und durchzusetzen!

Schritt 4: Vermögensaufbau

Vermögensaufbau ist ein Teil der dritten Säule der Altersvorsorge, mit dem die meisten wenig Erfahrung haben und eine hohe Hemmschwelle verbinden. Natürlich muss man sich hierbei bewusst sein, dass die Risiken unter Umständen hoch sein können. Allerdings gibt es auch Varianten, die wenig riskant sind. Zudem stellt diese Säule für die meisten, die einem regulären Job mit Rentenanspruch nachgehen, eine Ergänzung dar. Vielleicht klingt Vermögensaufbau hochtrabend, aber im Endeffekt geht es bei der Frage nach der Altersvorsorge doch darum, wie man sein hart verdientes Geld sinnvoll managen kann. Im folgenden Abschnitt stelle ich knapp einige Alternativen zur privaten Rentenvorsorge vor.

Verdiene, was du verdienst!

Der erste Schritt, der vielleicht trivial klingen mag, um ein Vermögen aufzubauen, ist, dass du deine Fähigkeiten und deine Erfahrung kennst und dich gut darstellen kannst. So kannst du in deinem Job aufsteigen und dich in Gehaltsverhandlungen behaupten. Das mag seltsam klingen, aber es macht einen enormen Unterschied für deine Rente, ob du im Monat mehr oder weniger verdienst. Der Trick bei Gehaltsverhandlungen ist, sich vorher ausführlich zu informieren, welches Gehalt entsprechend Position und Erfahrung üblich ist. Dann überlegst du dir, was deine Maximal- und deine Minimalforderung ist. Am besten, du gibst als Minimalforderung einen Wert an, der im Branchendurchschnitt liegt. Dann überlegst du dir gute Argumente, warum du überdurchschnittlich gut geeignet bist für deinen Job und ganz besonders wertvoll für deine Abteilung.

So kannst du dich behaupten und verhindern, benachteiligt zu werden. Wenn dein Chef nicht auf dich zukommt und Gehaltsverhandlungen vorschlägst solltest du auch den Mut haben, danach zu fragen. Verkauf dich auf keinen Fall unter Wert!

Es ist keine schöne Vorstellung, dass dein Vermögen Jahr für Jahr von der Inflation aufgefressen wird. Aber du bist nicht machtlos dagegen! Wenn es um Geldanlagen geht, solltest du dir vor allem überlegen, welches Risiko du eingehen möchtest und über welchen Zeitraum du bereit bist, dein Geld fest anzulegen. Es lohnt sich, sich mit diesem Thema ausführlich zu beschäftigen, auch, wenn ich dir hier nur einen kurzen Überblick geben möchte.

Geringes Risiko, geringe Rendite

Es gibt zahlreiche Varianten, dein Geld sicher anzulegen. Allerdings erhältst du dann in der Regel keine hohe Rendite. Besser, als jährlich Geld durch die Inflation zu verlieren, ist diese Strategie jedoch auf jeden Fall! Pfandbriefe sind eine überaus sichere Variante. Selbst, wenn ein Unternehmen Insolvenz anmelden muss, ist dein Geld geschützt. Bei Festgeldanlagen hängt der Zinssatz in der Regel mit der Laufzeit zusammen. Je länger du dein Geld sperrst, desto mehr Zinsen kannst du in der Regel bekommen.

Staatsanleihen sind eine ebenfalls sehr sichere Geldanlage, auch wenn hier eine gewisse Abhängigkeit von der Konjunktur und Finanzkrisen gegeben ist. Deswegen solltest du dich für ein Land wie Deutschland oder die USA entscheiden, dass wirtschaftlich verhältnismäßig stabil und berechenbar ist. Eine weitere Möglichkeit, die allerdings ein enormes Startkapital erfordert, sind Immobilien. Allerdings gibt es auch Genossenschaften, bei denen man Anteile an Wohnungen kaufen kann, eine Möglichkeit mit geringerer Rendite aber auch mit weniger Startkapital.

Mittleres Risiko, hohe Laufzeit

Eine Variante, die ein mittleres Risiko in sich trägt, aber Renditen von 6 bis 8% mit sich bringen kann sind ETFs – exchange traded funds. Auf deutsch spricht man auch von börsengehandelten Fonds. Dahinter versteckt sich ein Portfolie von Aktien. Der Clou: Durch den gleichzeitigen Erwerb von Anteilen an einer großen Menge an Unternehmen kann das Risiko, dass ein Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät, gut abgefedert werden. Wenn Unternehmen aus verschiedenen Ländern und Brachen in einem ETF stecken, ist man nur noch von allgemeinen konjunkturellen Tendenzen abhängig, aber nicht mehr dem Risiko von Missmanagement, Fehlentscheidungen und Konkurrenz bezogen auf ein einzelnes Unternehmen ausgesetzt. Wichtig: Solche Anlagen lohnen sich nur langfristig, also ab etwa 10 Jahren. Nur so kannst du am allgemeinen Wirtschaftswachstum profitieren. Dafür musst du dich um ETFs praktisch nicht mehr kümmern, wenn du sie einmal erworben hast.

Hohes Risiko, hohe Renditen

In die Aktien eines einzelnen Unternehmens zu investieren ist da deutlich risikoreicher. Man kann sich aber mit kleinen Summen ausprobieren, ehe man mehr riskiert. Trotzdem gibt es keine Garantien, selbst professionelle Unternehmensbewertungen liegen in den vielen Fällen mit ihren Prognosen bezüglich des Aktienkurses falsch. Allerdings kann man sich viel Wissen aneignen oder in eine Branche investieren, die man aus beruflichen Gründen kennt – das senkt die Unsicherheit zumindest ein bisschen. Eine weitere Strategie kann es sein, Geschäftsanteile von Unternehmen zu kaufen, die regelmäßig hohe Dividenden ausschütten. Außerdem erhält man so Zugang zur mystischen Welt der Aktionärstreffen und der Börse.

Natürlich gibt es auch Fonds, die das Investment für dich übernehmen. Doch hier sind die Risiken besonders undurchsichtig und schwer abzuschätzen. Darüber hinaus handeln die Verkäufer solcher Produkte oft aus Eigennutz und sind keine guten Anlaufstellen für neutrale Informationen. Seit der Finanzkrise haben sie deswegen eher einen schlechten Ruf. Zwar gibt es umfangreiche Broschüren, doch diese muss man auch wirklich durcharbeiten und verstehen, um die Risiken bewerten zu können. Solche Formen der Anlage sind aber eher für Menschen, die sich mit Finanzprodukten auskennen, empfehlenswert.

Schritt 5: Vernetz dich mit anderen Frauen

Redest du mit deinen Freundinnen über Finanzen, Altersvorsorge und Aktien? Wenn nein, warum eigentlich nicht? Das Thema ist kein Stimmungskiller, sondern ein wichtiges Werkzeug, dich und andere zu ermächtigen, in allen Lebensphasen unabhängig zu sein. Du kannst dabei andere Frauen von deiner Erfahrung profitieren lassen. Und von den Fehlern, Erfolgen und dem Wissen anderer Menschen lernen! Denn Finanzen sind kein Thema, mit dem man sich einmal kurz beschäftigt und dass dann für immer zu den Akten gelegt werden kann. Umso wichtiger ist es, es weniger als Belastung zu sehen und mehr Bereicherung. Du lernst, du machst Fortschritte, du findest neue Dinge heraus. Das ist großartig. Und wesentlich weniger schwierig, als es am Anfang vielleicht wirkt. Hat man die ersten Hürden, die sperrigen Begriffe und das Gehabe der „Experten“ erst einmal überwunden, macht es sogar Spaß, die Altersvorsorge selbst in die Hand zu nehmen!

Hilf anderen Frauen dabei, das genauso zu sehen. Bestärkt euch! Rede mit Arbeitskolleg*innen, die in einer ähnlichen Lebenslage sind wie du – vielleicht verfügen sie über Informationen, die du noch nicht hast. Sprich mit deiner Mutter, deiner Schwester und auf jedem Fall mit dem Menschen, mit dem du dein Leben teilen möchtest. Sei ein Teil einer Bewegung, die Finanzen und Altersvorsorge aus den Klauen des Patriachats reißt und allen zugänglich macht, unabhängig von Geschlecht, Einkommen, sexueller Orientierung, familiärem Hintergrund usw. So bekommst du nicht nur Wissen und gibst es weiter. So trägst du auch zur Gleichstellung bei!


Disclaimer: Dieser Artikel ersetzt keine professionelle Beratung bezüglich Altersvorsorge sondern soll lediglich dazu anregen, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

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